Kooperative Yachil Xojobal Chulchán

(„Neues Licht am Himmel“ auf der indigenen Sprache Tzotzil)

Die zapatistische Kooperative Yachil Xojobal Chulchán liegt im Hochland von Chiapas, in den "Altos", im Gebiet des zapatistischen Verwaltungszentrums Oventic. Die Region ist Mitte der 1990er Jahre durch ein Reihe von Gewalttaten und Vertreibungen international bekannt geworden. Das mexikanische Militär und Paramilitärs vertrieben Tausende Zapatistas aus ihren Gemeinden und zerstörten ihre Häuser. Ihr weniges Hab und Gut wurde gestohlen. Die Zapatistas suchten Zuflucht in der zapatistischen Gemeinde Polhó. Die Bedingungen waren fatal: Das Land reichte nicht, um die Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Die Gemeinde war auf internationale Hilfe angewiesen. Diese kam Dank großer Solidarität zustande. Die Verantwortlichen für die Vertreibungen sind immer noch auf freiem Fuß.

In dieser Zeit gründete sich die Kaffeekooperative Yachil Xojobal Chulchán. Kaffeebäuer*innen aus drei Landkreisen schlossen sich zusammen, um die Abhängigkeit von den Coyotes (Zwischenhändler*innen) zu durchbrechen. Zudem stellte der kooperative Kaffeeanbau eine alternative Einkommensquelle für die Vertriebenen dar. 2001 erhielt die Kooperative eine Exportgenehmigung und konnte ihren ersten Container in die USA exportieren. Mittlerweile sind es in guten Erntejahren etwa 10 Container, die die Kooperative an Solidaritätsgruppen aus Europa und den USA verkauft.

Die Parzellen mit den Kaffeepflanzen liegen oftmals nicht am Haus und sind nur zu Fuß zu erreichen. Einige Bäuer*innen müssen bis zu 3 Stunden laufen, bevor sie das Kaffeefeld erreichen. Die Größe der Parzellen liegt in der Regel zwischen einem viertel und einem halben Hektar.

Die Kooperative entschied sich, einen Teil der Einnahmen für die kooperative Infrastruktur einzusetzen. So konnte sie im Laufe der Jahre einiges erreichen und verfügt inzwischen über ein kleines Büro, einen LKW für das Einsammeln des Rohkaffees, eine Halle, in der sie den Pergaminkaffee lagern, bevor er zur Weiterverarbeitungsanlage gefahren wird, sowie eine kleine Röstanlage. Ein langfristiges Ziel der Kooperative ist, eine eigene Weiterverarbeitungsanlage zu errichten, in der sie auch Ausbildungsplätze für Jugendliche anbieten will.

Im Jahr 2013 bot die Kooperative Zitronengrastee als zweites Exportprodukt an. In einem schönen Prozess und in Zusammenarbeit mit dem zapatistischen Rat der Guten Regierung haben sich die Kooperative und wir informiert, wie ein Import funktionieren kann. Das zapatistische Motto "preguntando caminamos - fragend schreiten wir voran" wurde dabei also real gelebt. Noch gibt es einige Fragen und Anbauschwierigkeiten und es können keine regelmäßigen Lieferungen stattfinden. Seit 2019 pausiert der Export. Momentan wissen wir nicht, wann die Kooperative wieder Zitronengrastee exportieren wird.

Wir erhalten von der Kooperative Yachil Xojobal Chulchán bio-zertifizierten Hochland-Arabica-Kaffee, welchen wir für unseren Filterkaffee "Fuego y Palabra", den kräftigen Espresso "Estrella Fusión" sowie unseren kräftigen, trommelgerösteten Espresso "Preguntando Caminamos" einsetzen.

 
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