„Wir sind sehr zufrieden, dass wir nicht mehr an Coyotes verkaufen müssen. Die Früchte unserer Arbeit werden nun in andere Teile der Welt getragen. Das motiviert uns sehr.“
(Kaffeeanbauender der Zona Norte)
Die Kaffeeanbauenden aus der Zona Norte kommen aus mehreren autonomen zapatistischen Landkreisen im Norden von Chiapas, die zum Verwaltungszentrum Roberto Barrios gehören.
Von 2005 bis 2014 waren sie in der zapatistischen Kooperative Ssit Lequil Lum („Frucht der guten Erde“ auf der indigenen Sprache Tzeltal) organisiert. 2014 sah sich die Kooperative gezwungen mit ihrer Arbeit aufzuhören. Der Grund für die Auflösung der Kooperative waren Änderungen im mexikanischen Finanzgesetz und daraus resultierende Steuernachzahlungen. Eine Neugründung steht zurzeit nicht in Aussicht. Dies hat unter anderem mit Gesetzesänderungen zu tun, welche die Gründung von neuen Kooperativen sehr erschweren.
Kaffee ist eine sehr wichtige Einnahmequelle für die kaffeeanbauenden Familien sowie für die zapatistische Bewegung. Um den Rohkaffee aus der Zona Norte weiterhin exportieren zu können, bot sich als einzig machbarer Weg der Export über eine mit der zapatistischen Bewegung solidarische Person an. Bis auf weiteres sehen die ehemaligen Kooperativenmitglieder und der Rat der Guten Regierung der Zapatistas keine andere Alternative als den Export über diese Privatperson. Obwohl wir diese Option aus verschiedenen Gründen kritisch sehen, ist es für uns wichtig, dass die Kaffeeproduzent*innen ihren Kaffee weiterhin im solidarischen Handel verkaufen können.
Die Kaffeebäuer*innen aus der Zona Norte haben sich aus mehreren Gründen gegen die Verwendung einer offiziellen Bio-Zertifizierung entschieden. In einem jahrelangen Prozess haben sie eigene Richtlinien und Normen für den biologischen Anbau von Kaffee erarbeitet. Als Grundlage dafür dienen ihre jahrelangen Erfahrungen im Kaffeeanbau in ihren Regionen. Die Gründe für die Ablehnung eines offiziellen Zertifikats liegen zum einen in den hohen Kosten, die dafür gezahlt werden müssen. Sie kritisieren zudem, dass die offiziellen Bio-Zertifizierungsregeln weder die regionalen unterschiedlichen klimatischen Bedingungen noch die unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten berücksichtigen. Diese Faktoren wurden in ihren Richtlinien hingegen aufgenommen.
Den Rohkaffee aus der Zona Norte verwenden wir für die Röstung unseres kräftigen Espressos „Estrella Fusión“.
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