Geld für die Bewegungen

 

Ein wichtiger Eckpfeiler unserer Arbeit im solidarischen Handel sind die Gelder, die über den Verkauf des Kaffees für die beiden Bewegungen generiert werden. Konkret heißt das: In unseren Röstkaffeepreisen ist ein fester Betrag für die Selbstverwaltungsstrukturen der Zapatistas und der indigenen Bewegung des Cauca enthalten. Zwischen 2012 und 2022 betrug dieser 0,45 € pro Kilo, seit Mai 2022 sind es 0,50 € pro Kilo – also aktuell rund 2,5 % des Verkaufspreises. Die so erzielten Gelder geben wir jährlich, anteilig nach den jeweiligen Verkaufsmengen an die Strukturen der Bewegungen.

Wir sehen diese Gelder nicht als generöse Spende, sondern als eine politische Selbstverständlichkeit und praktizierte Solidarität. Durch die Auszahlung an die Bewegungen haben die selbstverwalteten Gemeinden und ihre Bewegungen als Ganzes etwas von dem Kaffeeexport. In einer von Ungleichheit, Kolonialismus, Ausbeutung und Rassismus geprägten Welt ist dieses Geld darüber hinaus ein kleiner Beitrag der Umverteilung: Geld aus einem der ausbeuterischsten und damit reichsten Länder der Welt fließt zurück zu Bewegungen, die gemeinsam gegen ihre Ausbeutung und Diskriminierung kämpfen. Sie haben das durch Kolonialismus geraubte Land zurückgewonnen und bauen basisdemokratische Selbstverwaltungen auf, die ihre Lebenssituation verbessern – eine Basis auf der auch der von uns verkaufte Kaffee gedeiht.

Gelder für die zapatistische Bewegung
Der Großteil der Gelder für die zapatistische Bewegung wird deren zonenübergreifendem Rat zur Verfügung gestellt. Dieser leitet die Gelder dorthin weiter, wo der größte Bedarf besteht. Das Geld wird zum Beispiel für Projekte und Strukturen in den Bereichen Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur sowie für internationale Treffen eingesetzt.

Ein kleiner Teil der Gelder, die aus dem Verkauf des Kaffees der zapatistischen Kooperativen generiert wurden, fließt an Projekte, die der zapatistischen Bewegung nahe stehen. Hierzu zählen zum Beispiel das Videokollektiv „Promedios“, das freie Radio und Nachrichtenportal „Radio Zapatista“ oder die Organisation „Agua para tod@s“, die in und mit den zapatistischen Gemeinden Wasserversorgungssysteme baut. Wer diesen Teil der Gelder erhält, entscheiden wir als Aroma Zapatista jedes Jahr neu.

Gelder für die indigene Bewegung des Cauca
Die durch den Verkauf des Kaffees der Kooperative CENCOIC generierten Gelder gehen an zwei wichtige Teile der Bewegung: das Programa Mujer, die Organisierung der Frauen innerhalb der Bewegung, sowie die Guardia Indígena, die unbewaffneten Selbstschutz-Einheiten der indigenen Gemeinden. Darüber hinaus gehen dauerhaft alle Gelder, die wir durch den Verkauf des „Tierra y Luna“ für die Bewegung generieren, an das Programa Mujer. Diese Verteilung haben wir mit der CENCOIC und dem CRIC, der Dachorganisation der organisierten indigenen Gemeinden des Cauca, abgestimmt.

Weitere Gelder
Neben dem festen Betrag in unseren Kaffeepreisen haben wir in der Vergangenheit durch Sonder-Aktionen weitere Gelder für die Bewegungen generiert. 2020 haben wir etwa entschieden, die Corona-bedingte Absenkung der Mehrwertsteuer zu nutzen, um Geld für Gesundheitsprojekte der beiden Bewegungen zu generieren. Das heißt, wir haben das zusätzlich eingenommene Geld an die Bewegungen weitergeleitet statt es für uns zu behalten oder unsere Preise zu senken.

 
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