Über Container mit Kokain aus Kolumbien wird in Hamburg häufiger berichtet, heute jedoch trifft ein Container voll solidarisch gehandeltem Kaffee aus Kolumbien im Hamburger Hafen ein.
Der solidarische Handel, den wir gemeinsam mit der CENCOIC betreiben, stellt eine konkrete Alternative zur Drogenökonomie dar. Das ist auch deshalb wichtig, weil die Drogenökonomie die Autonomie der indigenen Gemeinden des Cauca in akute Gefahr bringt: Der direkten Import ohne Zwischenhandel, höhere Rohkaffeepreise als beim konventionellen oder fairen Handel und eine Vorauszahlung von 60 % des Kaufpreises schon während der Kaffeeernte ermöglichen, dass rund 40 % des Verkaufspreises unseres Röstkaffees in Kolumbien ankommt. Beim konventionellen Handel sind es hingegen 10 % oder weniger.
Damit ist der solidarische Handel ein starkes Mittel gegen das Vordringen der Drogenökonomie. Denn diese wird angetrieben davon, dass die Preise, die Kleinbäuer*innen in Kolumbien normalerweise für ihre Produkte erhalten, kein existenzsicherndes Einkommen ermöglichen. Nur bei Koka und Marihuana ist das anders. Der Anbau dieser Pflanzen jedoch bringt bewaffnete Gruppen und deren Gewalt in die Gemeinden und gefährdet die indigene Selbstverwaltung.
Dagegen leisten die Gemeinden Widerstand – unter anderem durch den Aufbau eigener solidarischer Wirtschaftsstrukturen. Die CENCOIC etwa ermöglicht ihren mehr als 3.000 kleinbäuerlichen Mitgliedsfamilien ein besseres Einkommen und wirtschaftliche Stabilität durch den Kaffeeanbau. So können die Gemeinden aus der Spirale von wirtschaftlicher Marginalisierung und Gewalt herauskommen, die die Drogenökonomie in Kolumbien gedeihen lässt.
Weitere Infos zu diesem Thema findet ihr auch in folgendem Artikel:
www.graswurzel.net/gwr/2020/06/kaffee-oder-koka/
Foto: Shotbyp4ul
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